Wie die negative Fotoillusion funktioniert

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Anonim

Dachten Sie, Sie brauchen eine Dunkelkammer, um ein Negativfoto zu einem Vollfarbbild zu verarbeiten? In dieser lustigen optischen Täuschung können Sie sehen, wie Ihr Sehsystem und Ihr Gehirn tatsächlich in der Lage sind, aus einem Negativfoto kurz ein Farbbild zu erstellen.

Wie man die Illusion vorführt

  1. Starren Sie etwa 30 Sekunden bis eine Minute lang auf die Punkte in der Mitte des Gesichts der Frau.
  2. Dann richten Sie Ihren Blick sofort auf die Mitte x des weißen Bildes rechts im Gesicht der Frau.
  3. Blinzeln Sie mehrmals schnell.

Was siehst du? Wenn Sie die Anweisungen richtig befolgt haben, sollten Sie ein Bild einer Frau in Vollfarbe sehen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, den Effekt zu sehen, versuchen Sie, das Negativbild etwas länger anzustarren oder den Abstand Ihres Computermonitors anzupassen.

Erklärungen

Wie funktioniert diese faszinierende visuelle Täuschung?

Was Sie erleben, wird als negatives Nachbild bezeichnet. Dies geschieht, wenn die Photorezeptoren, hauptsächlich die Zapfenzellen, in Ihren Augen überstimuliert und ermüdet werden, wodurch sie ihre Empfindlichkeit verlieren. Im normalen Alltag merkt man das nicht, denn winzige Augenbewegungen verhindern, dass die Zapfen im Augenhintergrund überreizt werden.

Wenn Sie jedoch ein großes Bild betrachten, reichen die winzigen Bewegungen Ihrer Augen nicht aus, um die Reizüberflutung zu reduzieren. Als Ergebnis erleben Sie ein sogenanntes negatives Nachbild. Wenn Sie Ihre Augen auf die weiße Seite des Bildes verschieben, senden die überstimulierten Zellen weiterhin nur ein schwaches Signal aus, sodass die betroffenen Farben gedämpft bleiben.

Die umliegenden Photorezeptoren sind jedoch noch frisch und senden daher starke Signale aus, die so sind, als würden wir die entgegengesetzten Farben betrachten. Das Gehirn interpretiert diese Signale dann als entgegengesetzte Farben und erstellt im Wesentlichen aus einem Negativfoto ein Vollfarbbild.

Nach der Opponent-Process-Theory des Farbsehens wird unsere Farbwahrnehmung von zwei gegensätzlichen Systemen gesteuert: einem Magenta-Grün-System und einem Blau-Gelb-System.

Die Farbe Rot dient beispielsweise als Gegenspieler zur Farbe Grün, so dass Sie bei zu langem Anstarren eines Magenta-Bildes ein grünes Nachbild sehen. Die Magenta-Farbe ermüdet die Magenta-Photorezeptoren, so dass sie ein schwächeres Signal erzeugen. Da die Gegenfarbe von Magenta Grün ist, interpretieren wir das Nachbild dann als Grün.