Was ist das Unbewusste?

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Anonim

Was ist das Unbewusste?

In der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud wird das Unbewusste als ein Reservoir von Gefühlen, Gedanken, Trieben und Erinnerungen definiert, die außerhalb des Bewusstseins liegen.

Innerhalb dieses Verständnisses werden die meisten Inhalte des Unbewussten als inakzeptabel oder unangenehm angesehen, wie etwa Schmerz-, Angst- oder Konfliktgefühle. Freud glaubte, dass das Unbewusste das Verhalten weiterhin beeinflusst, obwohl die Menschen sich dieser zugrunde liegenden Einflüsse nicht bewusst sind.

Wie es funktioniert

Bei der Konzeptualisierung des Unterbewusstseins kann es hilfreich sein, den Geist mit einem Eisberg zu vergleichen. Alles über dem Wasser repräsentiert bewusstes Bewusstsein, während alles unter dem Wasser das Unbewusste repräsentiert.

Überlegen Sie, wie ein Eisberg aussehen würde, wenn Sie ihn vollständig sehen könnten. Nur ein kleiner Teil des Eisbergs ist tatsächlich über dem Wasser sichtbar. Was man von der Oberfläche nicht sehen kann, ist die enorme Eismenge, die den größten Teil des Eisbergs ausmacht und tief im Wasser versenkt ist.

Die Dinge, die unser bewusstes Bewusstsein repräsentieren, sind einfach "die Spitze des Eisbergs". Der Rest der Informationen, die außerhalb des Bewusstseins liegen, liegt unter der Oberfläche. Obwohl diese Informationen möglicherweise nicht bewusst zugänglich sind, üben sie dennoch einen Einfluss auf das aktuelle Verhalten aus.

Einfluss des Unbewussten

Unbewusste Gedanken, Überzeugungen und Gefühle können möglicherweise eine Reihe von Problemen verursachen, darunter:

  • Zorn
  • Vorspannen
  • Zwanghaftes Verhalten
  • Schwierige soziale Interaktionen
  • Not
  • Beziehungsprobleme

Freud glaubte, dass viele unserer Gefühle, Wünsche und Emotionen unterdrückt oder aus dem Bewusstsein herausgehalten werden, weil sie einfach zu bedrohlich sind. Freud glaubte, dass sich diese verborgenen Wünsche und Wünsche manchmal durch Träume und Versprecher (auch bekannt als "freudische Versprecher") bemerkbar machen.

Freud glaubte auch, dass alle unsere grundlegenden Instinkte und Triebe auch im Unbewussten enthalten sind. Die Lebens- und Todestriebe zum Beispiel wurden im Unbewussten gefunden. Die Lebensinstinkte, manchmal auch als Sexualinstinkte bekannt, sind diejenigen, die mit dem Überleben zu tun haben. Zu den Todesinstinkten gehören solche Dinge wie Gedanken an Aggression, Traumata und Gefahr.

Solche Triebe werden aus dem Bewusstsein herausgehalten, weil unser Bewusstsein sie oft als inakzeptabel oder irrational betrachtet. Um diese Triebe aus dem Bewusstsein herauszuhalten, schlug Freud vor, dass Menschen eine Reihe verschiedener Abwehrmechanismen einsetzen, um zu verhindern, dass sie zur Bewusstheit gelangen.

Verwendet

Freud glaubte, dass es wichtig sei, den Inhalt des Unbewussten ins Bewusstsein zu bringen, um psychische Belastungen zu lindern. In jüngerer Zeit haben Forscher verschiedene Techniken untersucht, um zu sehen, wie sich unbewusste Einflüsse auf das Verhalten auswirken können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Informationen aus dem Unbewussten ins Bewusstsein zu bringen oder von Forschern zu untersuchen.

Freie Assoziation

Freud glaubte, dass er unbewusste Gefühle durch die Verwendung einer Technik namens freie Assoziation ins Bewusstsein bringen könnte. Er bat die Patienten, sich zu entspannen und zu sagen, was ihnen in den Sinn kam, ohne zu berücksichtigen, wie trivial, irrelevant oder peinlich es sein könnte.

Durch die Verfolgung dieser Gedankenströme glaubte Freud, den Inhalt des Unterbewusstseins aufdecken zu können, in dem unterdrückte Wünsche und schmerzhafte Kindheitserinnerungen existierten.

Traumdeutung

Freud schlug auch vor, Träume seien ein weiterer Weg zum Unbewussten. Während in Träumen manchmal Informationen aus dem Unterbewusstsein auftauchen können, glaubte er, dass sie oft in einer getarnten Form vorliegen.

Daher würde die Traumdeutung aus Freuds Sicht die Untersuchung des wörtlichen Inhalts eines Traums (bekannt als der manifeste Inhalt) erfordern, um zu versuchen, die verborgene, unbewusste Bedeutung des Traums (den latenten Inhalt) aufzudecken.

Freud glaubte auch, dass Träume eine Form der Wunscherfüllung seien. Da diese unbewussten Triebe im wachen Leben nicht ausgedrückt werden konnten, glaubte er, dass sie sich in Träumen ausdrücken.

Kontinuierliche Blitzunterdrückung

Die moderne kognitionspsychologische Forschung hat gezeigt, dass selbst Wahrnehmungen, die wir nicht bewusst wahrnehmen, einen starken Einfluss auf unser Verhalten haben können. Mit einer Technik namens kontinuierliche Blitzunterdrückung können Forscher ein Bild anzeigen, ohne dass die Leute es bewusst sehen, weil sie stattdessen von einer anderen visuellen Anzeige abgelenkt werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen bestimmte visuelle Darstellungen negativer bewerten, wenn sie mit einem negativen oder weniger wünschenswerten "unsichtbaren" Bild (wie einem Bild eines wütenden Gesichts) kombiniert werden. Auch wenn sich die Menschen nicht einmal bewusst sind, diese negativen Bilder zu sehen, hat der Kontakt mit ihnen dennoch Auswirkungen auf ihr Verhalten und ihre Entscheidungen.

Möglichen Gefahren

Die bloße Idee der Existenz des Unbewussten war nicht unumstritten. Eine Reihe von Forschern haben die Vorstellung kritisiert und bestritten, dass es tatsächlich ein Unbewusstes gibt.

In jüngerer Zeit haben sich Forscher im Bereich der kognitiven Psychologie auf automatische und implizite Funktionen konzentriert, um Dinge zu beschreiben, die zuvor dem Unbewussten zugeschrieben wurden. Nach diesem Ansatz gibt es viele kognitive Funktionen, die außerhalb unseres Bewusstseins stattfinden. Diese Forschung unterstützt möglicherweise nicht Freuds Konzeptualisierung des Unbewussten, aber sie liefert Beweise dafür, dass Dinge, die wir uns bewusst nicht bewusst sind, immer noch einen Einfluss auf unser Verhalten haben können.

Einer der größten Fallstricke in Freuds Werk ist sein Mangel an wissenschaftlicher Methodik bei der Entwicklung seiner Theorien. Viele seiner Ideen basierten auf Fallstudien oder Beobachtungen eines einzelnen Individuums. Im Gegensatz zu frühen psychoanalytischen Ansätzen zum Unbewussten wird die moderne Forschung auf dem Gebiet der kognitiven Psychologie von wissenschaftlichen Untersuchungen und empirischen Daten angetrieben, die die Existenz dieser automatischen kognitiven Prozesse belegen.

Geschichte des Unbewussten

Die Idee, dass es Kräfte außerhalb des bewussten Bewusstseins gibt, existiert seit Tausenden von Jahren. Der Begriff „unbewusst“ wurde erstmals im späten 18. Jahrhundert von dem Philosophen Friedrich Schelling geprägt und später vom Dichter Samuel Taylor Coleridge ins Englische übersetzt.

Innerhalb der Psychologie wurde der Begriff der unbewussten Einflüsse von Denkern wie William James und Wilhelm Wundt berührt, aber es war Freud, der die Idee populär machte und sie zu einem zentralen Bestandteil seines psychoanalytischen Ansatzes in der Psychologie machte.

Auch der Schweizer Psychiater Carl Jung glaubte, dass das Unbewusste eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsbildung spiele. Er glaubte jedoch, dass es ein persönliches Unbewusstes gab, das aus den unterdrückten oder vergessenen Erinnerungen und Trieben eines Individuums sowie dem, was er als das kollektive Unbewusste bezeichnete, bestand. Das kollektive Unbewusste soll ererbte Erinnerungen der Vorfahren enthalten, die der gesamten Menschheit gemeinsam sind.

Während viele von Freuds Ideen seitdem in Ungnade gefallen sind, erforschen moderne Psychologen weiterhin die Einflüsse unbewusster mentaler Prozesse, einschließlich verwandter Themen wie unbewusste Voreingenommenheit, implizites Gedächtnis, implizite Einstellungen, Priming und unbewusstes Lernen.

Ein Wort von Verywell

Obwohl Sigmund Freud das Konzept des Unbewussten nicht erfunden hat, hat er es so weit verbreitet, dass es heute weitgehend mit seinen psychoanalytischen Theorien in Verbindung gebracht wird. Der Begriff des Unbewussten spielt in der modernen Psychologie weiterhin eine Rolle, da Forscher versuchen zu verstehen, wie der Geist außerhalb des bewussten Bewusstseins funktioniert.