Die Hormone des Körpers arbeiten in einem fein abgestimmten und komplexen System zusammen, um uns gesund und funktionsfähig zu erhalten. Alkohol kann die Funktion des Hormonsystems beeinträchtigen und schwerwiegende medizinische Folgen haben.
Die Wirkung von Alkohol auf die Hormone
Hormone fungieren als chemische Botenstoffe, um die Funktionen der Gewebe und Organe des Körpers zu kontrollieren und zu koordinieren. Wenn das Hormonsystem richtig funktioniert, wird die genaue Hormonmenge genau zum richtigen Zeitpunkt ausgeschüttet und das Körpergewebe reagiert genau auf diese Botschaften.
Alkoholkonsum kann die Funktion der Hormone freisetzenden Drüsen und die Funktionen der von den Hormonen betroffenen Gewebe beeinträchtigen, was zu medizinischen Problemen führen kann. Wenn Alkohol die Funktionsfähigkeit des Hormonsystems beeinträchtigt, kann er diese wichtigen Körperfunktionen stören:
- Wachstum und Entwicklung
- Aufrechterhaltung von Blutdruck und Knochenmasse
- Erzeugung, Nutzung und Speicherung von Energie
- Reproduktion
Forschungen mit Versuchstieren haben auch gezeigt, dass der Einfluss von Alkohol auf hormonelle Stoffwechselwege das Verhalten bei der Alkoholsucht beeinflussen kann. Wissenschaftler glauben, dass das Alkoholsuchtverhalten zum Teil durch die Nebennierenachse des Hypothalamus der Hypophyse reguliert wird
Durch Eingriffe in das Hormonsystem kann Alkohol den Blutzuckerspiegel beeinflussen, die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen, den Kalziumstoffwechsel und die Knochenstruktur beeinträchtigen, Hunger und Verdauung beeinträchtigen und das Osteoporoserisiko erhöhen.
Blutzuckerspiegel
Die Hauptenergiequelle für alle Körpergewebe ist Zucker Glukose. Der Körper erhält Glukose aus der Nahrung, aus der Synthese im Körper und aus dem Abbau von Glykogen, das in der Leber gespeichert wird.
Der Blutzuckerspiegel des Körpers wird durch Insulin und Glukagon gesteuert, Hormone, die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet werden. Sie arbeiten zusammen, um eine konstante Glukosekonzentration im Blut aufrechtzuerhalten. Insulin senkt den Glukosespiegel, während Glucagon ihn anhebt.
Andere Hormone aus den Nebennieren und der Hypophyse unterstützen die Funktion von Glucagon, um sicherzustellen, dass der Glukosespiegel des Körpers nicht so weit abfällt, dass es zu Ohnmacht, Ohnmacht oder sogar Hirnschäden kommt.
Alkohol stört alle drei Glukosequellen und stört die Hormone, die den Glukosespiegel regulieren. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Alkoholkonsum den Glukosespiegel des Körpers beeinflusst. Alkohol ist bekannt für:
- Steigern Sie die Insulinsekretion, was zu einer vorübergehenden Hypoglykämie führt.
- Hemmen Sie die Glukoseproduktion, während Alkohol metabolisiert wird.
- Beeinträchtigen Sie die hormonelle Reaktion auf Hypoglykämie bei starkem Verzehr.
- Begrenzen Sie die Aufnahme von Glukose, indem Sie beim Trinken nicht richtig essen.
Chronischer starker Alkoholkonsum kann den Glukosespiegel des Körpers erhöhen. Eine im Jahr 2015 veröffentlichte Überprüfung ergab, dass chronischer starker Alkoholkonsum bei gesunden Menschen zu einer Glukoseintoleranz führen kann. Es kann auch:
- Ändern Sie die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Diabetes.
- Verursachen sowohl hypoglykämische als auch hyperglykämische Episoden bei Alkoholikern.
- Erhöhen Sie die Sekretion von Glukagon und anderen Hormonen, die den Glukosespiegel erhöhen.
- Niedrigere Überlebensraten für Alkoholiker mit Diabetes.
- Reduzieren Sie die Reaktionsfähigkeit des Körpers auf Insulin.
Fortpflanzungsfunktionen
Es gibt viele Hormone im Körper, die das Fortpflanzungssystem regulieren. Die beiden Haupthormone Androgene (Testosteron) und Östrogene (Östradiol) werden in den Hoden und Eierstöcken synthetisiert. Diese Hormone beeinflussen verschiedene Fortpflanzungsfunktionen. Bei Männern sind sie verantwortlich für:
- Aspekte des männlichen Sexualverhaltens
- Sexuelle Reifung
- Spermienentwicklung und damit Fruchtbarkeit
Bei Frauen erfüllen Hormone viele Funktionen, darunter:
- Brustentwicklung
- Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale
- Verteilung der Körperbehaarung
- Hilfe bei der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft
- Regulierung des Menstruationszyklus
Chronisches Trinken kann all diese Fortpflanzungsfunktionen beeinträchtigen. Alkohol kann die ausreichende Funktion der Hoden und Eierstöcke beeinträchtigen und zu Hormonmangel, sexueller Dysfunktion und Unfruchtbarkeit führen.
Zu den Problemen, die Alkoholkonsum durch die Störung des männlichen Hormonsystems verursachen kann, gehören:
- Veränderte normale Spermienstruktur
- Beeinträchtigung der Sexual- und Fortpflanzungsfunktionen
- Vergrößerung der männlichen Brust
- Reduzierter Testosteronspiegel
Obwohl viele reproduktive Probleme bei alkoholkranken Frauen festgestellt wurden, wurden einige Probleme auch bei Frauen festgestellt, die als soziale Trinker gelten. Bei prämenopausalen Frauen trägt chronischer starker Alkoholkonsum zu Fortpflanzungsstörungen bei, einschließlich:
- Beendigung der Menstruation
- Frühe Wechseljahre
- Unregelmäßige Menstruationszyklen
- Menstruationszyklen ohne Eisprung
- Risiko von Spontanaborten
Calciumstoffwechsel und Knochenstruktur
Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Kalziumspiegels im Körper, der nicht nur für starke Knochen und Zähne, sondern auch für die Kommunikation zwischen und innerhalb der Körperzellen notwendig ist. Mehrere Hormone – Parathormon (PTH), von Vitamin D abgeleitete Hormone und Calcitonin – wirken, um die Kalziumaufnahme, -ausscheidung und -verteilung zwischen Knochen und Körperflüssigkeiten zu regulieren.
Akuter Alkoholkonsum kann diese Hormone und damit den Kalzium- und Knochenstoffwechsel auf verschiedene Weise beeinträchtigen, einschließlich:
- Beeinflussen den Knochenstoffwechsel durch Nährstoffmängel
- Veränderung der Fortpflanzungshormone, die den Knochenstoffwechsel beeinflussen
- PTH-Mangel verursachen und die Kalziumausscheidung erhöhen
- Störung des Vitamin-D-Stoffwechsels
- Hemmung der Aktivität knochenbildender Zellen
- Einschränkung der ausreichenden Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung
All diese Probleme können zu einem Kalziummangel führen, der zu Knochenerkrankungen wie Osteoporose, einem Verlust von Knochenmasse und damit einem erhöhten Frakturrisiko führen kann.
Alkoholbedingte Knochengesundheitsprobleme stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr für Alkoholiker dar, da das Risiko von Stürzen und damit von Knochenbrüchen oder -brüchen höher ist.
Die gute Nachricht ist, dass Studien ergeben haben, dass die Wirkung von Alkohol auf den Knochenstoffwechsel und die knochenbildenden Zellen zumindest teilweise reversibel ist, wenn Alkoholiker aufhören zu trinken.
Cortisolspiegel
Forscher haben herausgefunden, dass Alkoholkonsum auch die körpereigene Produktion von Cortisol erhöht, nicht nur während des Trinkens, sondern auch später, wenn der Trinker sich von den Auswirkungen einer Vergif.webptung zurückzieht. Kurzfristig kann Cortisol den Blutdruck erhöhen, Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit zu fokussieren, kann sich jedoch auf längere Sicht nachteilig auf Körperfunktionen wie Knochenwachstum, Verdauung, Fortpflanzung und Wundheilung auswirken.